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Die ersten Schritte auf dem Tuch



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Gehen auf dem Tuch? Klar, kann ich - sagt praktisch jeder Springer. Wer jedoch noch nie auf einem Trampolintuch gewesen ist, spürt sofort, dass sich hier etwas Neues auftut: eine Fläche, die zugleich fest, nachgiebig und federnd ist. Wer auf einer Weichbodenmatte geht, spürt nur die Nachgiebigkeit, wer auf dem normalen Fußboden geht, nur die Festigkeit. Ein Trampolintuch hat jedoch beide Eigenschaften und noch dazu die Dritte, das Federn.

Ein sinnvoller Aufbau ist es, auf beiden Seite des Geräts aus kleinen und großen Turnkästen eine Treppe herzustellen, damit alle Übenden zügig hintereinander auf das Gerät und wieder hinunter können. Mehr als zwei Personen sollten nicht gleichzeitig auf dem Gerät sein, sie würden sich gegenseitig behindern und gegebenenfalls sogar gefährden. Die Reihenfolge ist einfach: eine Person betritt das Gerät, geht über das Tuch und steigt wieder herunter, in diesem Moment kann die nächste Person das Tuch betreten. Gesprungen werden darf noch nicht! Mit Kindern gibt es an dieser Stelle häufiger Probleme als mit Erwachsenen, aber auch Kinder können ein paar Minuten warten, wenn sie sicher sein können, dass auf jeden Fall noch in dieser ersten Übungsstunde gesprungen wird. Es ist natürlich ebenso gut möglich, nur eine "Treppe" aufzubauen, der Übende geht dann einmal auf dem Tuch herum und steigt dann wieder ab, bevor der Nächste das Tuch betritt. Empfehlenswert ist, jede Übung vorzumachen, damit es keine Mißverständnisse über die Durchführung gibt.

Das einfache Gehen auf dem Tuch "irritiert" Gleichgewichtssinn und Muskulatur. Die menschlichen Füße sind viele Jahre an festen Boden gewöhnt, jetzt sind die Füße plötzlich gezwungen, auch seitlich für Stabilität zu sorgen. Auf normalem Boden ist das so gut wie überflüssig. Die Muskulatur (nicht nur der Beine) ist daran gewöhnt, einen bestimmten Betrag an Energie aufzuwenden, um den Körper vorwärts zu bewegen. Dieser Betrag an Energie ist zwar immer noch nötig, aber er verteilt sich anders, weil das Tuch erst etwas nachgibt, dann jedoch den Druck zurückgibt1.

Jede der hier beschriebenen Übungen lasse ich zwei oder dreimal von jedem Übenden machen (nacheinander, das heißt, jeder ist zwei- oder dreimal auf dem Tuch), dies sorgt für eine hohe Übungsfrequenz. Gleichzeitig wird niemandem langweilig und die Muskulatur kühlt nicht ab, auch die Konzentration bleibt erhalten.

Der nächste Schritt ist dann leichtes Hüpfen auf dem Tuch, noch ohne spezifischen Armschwung. Das Tuch wird in kleinen Hüpfern vom einen Ende bis zum anderen überquert, schon jetzt wird deutlich daruf hingewiesen, dass erst abgestoppt wird, bevor das Tuch über die Treppe wieder verlassen wird. Ein Springen vom Tuch ist natürlich nicht erlaubt.

Jetzt ist es soweit: die Treppe wird abgebaut. Die Übenden werden um das Trampolin oder die Trampoline verteilt, um sich gegenseitig abzusichern (siehe Basisregeln). Ein Springer betritt das Tuch und stellt sich in die Mitte. Der Springer beginnt zu wippen und kleine, niedrige Sprünge zu machen. Jetzt muß der Hinweis auf die Atemtechnik erfolgen, am Einfachsten ist es, laut mitzuatmen, damit der Springer einen Anhaltspunkt hat. Dies sorgt meist für gute Laune und Gelächter in der Gruppe. Diese Übung muß meistens dreimal mit der ganzen Gruppe durchgeführt werden, bis alle die Atemtechnik beachten.

Meist haben jetzt einige Übende bereits angefangen, die Arme mitzubenutzen, um Schwung zu holen. Jetzt gilt es, die korrekte Armführung einzuführen: am Wichtigsten ist es wohl, dass die Arme niemals hinter den Körper geführt werden. Die Hände bleiben immer im Sichtfeld und werden nah am Körper nach oben und unten geführt: nach oben beim Hochspringen, nach unten beim Herabfallen. Einzige Ausnahme ist natürlich der Sitzsprung, bei dem die Hände seitlich hinter dem Gesäß das Tuch berühren. Aber soweit sind wir noch nicht.
Zu beachten ist jetzt auch, dass die Übenden nicht höher springen, als sie den Sprung beherrschen. Fangen sie an, die Tuchmitte zu verlassen oder pendeln unkontrolliert in der Luft, muß die Sprunghöhe reduziert werden, bis der Sprung wieder ruhig und gleichmäßig wird.
Wenn die grundlegende Sprungtechnik beherrscht wird, geht es weiter mit den Standsprüngen.

1 Ein gewisser Betrag an Energie geht jedoch verloren, wie jedem Physiker klar ist; aber dies ist kein Artikel über die Physik dieses Sports. Wer Lust hat, darüber zu schreiben, mag es tun. Ich überlasse es Ihnen gerne und wir sind jederzeit bereit, einen wissenschaftlich fundierten Aufsatz in unsere Website aufzunehmen. Wenn sie sich gerne mit Enthropie beschäftigen - UNS reicht der Zustand unseres Geräteraumes.